Empfehlung der Domowina für die Wahlen in den Sächsischen sowie Brandenburgischen Landtag

Aufruf zur Wahl

Dass wir wählen dürfen, ist ein wertvolles demokratisches Recht und zugleich übernehmen wir Verantwortung, die es uns ermöglicht, die Zukunft unseres Landes mitzugestalten. Am 1. September sind wir in Sachsen und am 22. September in Brandenburg aufgefordert wählen zu gehen.

Die Domowina, als Dachverband Lausitzer Sorben, setzt sich für die Förderung und den Schutz der sorbischen Sprache, Kultur und Identität ein. Unsere Gemeinschaft lebt von Vielfalt, Toleranz und Respekt gegenüber anderen Kulturen. Diese Werte sind Grundlage für ein friedliches Miteinander.

Wir fordern die Wählerinnen und Wähler auf, bei ihrer Entscheidung am Wahltag genau hinzuschauen, welche Parteien und Kandidaten für eine offene, demokratische und tolerante Gesellschaft stehen. Nutzen Sie Ihre Stimme für diejenigen, die sich gegen Extremismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit stellen; für diejenigen, die Minderheitenrechte schützen und fördern wollen.

Unsere gemeinsame Verantwortung ist es, die Zukunft unseres Landes mitzugestalten und dabei sicherzustellen, dass Sachsen und Brandenburg Orte bleiben, wo die sorbische Sprache und Kultur lebendig ist und sein kann. Wählen Sie daher mit Verstand und im Sinne einer offenen, pluralistischen Gesellschaft.

Politische Arbeit vor den Wahlen des Sachsens sowie des Brandenburger Landtags

Als Dachverband haben wir in Sachsen sowie Brandenburg Fragen an acht politische Parteien (SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen, AfD, Freie Wähler, FDP, BSW, CDU) zu sorbischen Themen gestellt.

Ziel der politischen Arbeit der Domowina vor den Landtagswahlen ist es unsere sorbischen Herausforderungen im Wahlkampf der Öffentlichkeit vorzustellen und die Parteien sowie ihre Spitzenkandidaten in den Wahlkreisen der Lausitz für unsere Forderungen zu sensibilisieren.

“Wir stellen fest, dass sich alle politischen Parteien dem sorbischen Volk in ihren Wahlprogrammen widmen – bis auf die FDP in Brandenburg und die AfD in Sachsen. In den Inhalten gibt es jedoch große Unterschiede. Die einen reduzieren das sorbische Volk lediglich auf die Kultur. Andere haben konkrete Verbesserungsvorschläge, zum Beispiel mit Maßnahmen im wichtigen Thema Schulwesen”, so der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik.

Antworten auf unsere Wahlprüfsteine für Sachsen und Brandenburg, die wir im Frühjahr in einem öffentlichen Aufruf gesammelt haben, finden Sie auf unserer Webseite. Außerdem haben wir eine Zusammenfassung sorbischer Themen in entsprechenden Wahlprogrammen der sächsischen und brandenburgischen politischen Parteien zusammengestellt.

Die Domowina hat außerdem vor den Wahlen in Sachsen drei Wahlforen durchgeführt. Bei diesen Veranstaltungen wurde deutlich, dass nicht alle Kandidaten über sorbische Angelegenheiten ausreichend informiert sind.Teilweise kennen die Kandidatinnen und Kandidaten die Programme eigener politischer Parteien nicht.

Das Wahlforum in Brandenburg findet am 10. September um 18 Uhr im Sportheim Jänschwalde statt.

Wir stehen unmittelbar vor entscheidenden Wahlen, die die Zukunft in Sachsen und Brandenburg gestalten werden. Es droht Gefahr, dass die Wahlergebnisse negative Folgen für die Minderheiten* in Deutschland und damit auch für uns Sorben haben werden. Extremismus jeglicher Art verurteilen wir. Wenn extremistische Parteien gewinnen, wenn rechtsextremistische Parteien an Macht erstarken, schadet das den Sorben.

Deshalb war und ist die Domowina vor den Wahlen im Zusammenhang mit den Wahlforen im Gespräch mit den Kandidaten und Kandidatinnen folgender Parteien: Die Linke, AfD, Freie Wähler, BSW, FDP, CDU, Bündnis 90/Die Grünen sowie der SPD. Weiter führten wir Gespräche in der Ober- und Niederlausitz, u. a. mit Vertretern der Linken, Grünen, SPD und CDU. Die Gespräche setzen wir auch nach der Wahl fort.


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* In Deutschland leben vier anerkannte autochthone, nationale Minderheiten und Volksgruppen: die dänische Minderheit, die friesische Volksgruppe, die deutschen Sinti und Roma und die Lausitzer Sorben.

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