Vom 22. bis 25. Juni findet in der Lausitz das XII. Internationale Folklorefestival statt, und das erneut unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich. Drachhausens Bürgermeister Erich Woitow und weitere Mitglieder des Vorbereitungskomitees informierten darüber am 30. Mai in Drachhausen Vertreter der Presse. Beim Pressegespräch am 31. Mai in Crostwitz informierten der Vorsitzende des Organisationskomitees Marko Kowar, der Bürgermeister der Gemeinde Crostwitz Marko Kliman wie auch weitere Mitglieder des Organisationskomitees über den Stand der Vorbereitungen des Folklorefestivals und seine Höhepunkte.

Die längste Zeit im Flugzeug verbringen werden die Mitglieder der „Grupo Folclórico Uninorte“ aus Südamerika. Sie fliegen aus Kolumbien in die Lausitz, um uns die bunte Welt ihrer Folklore vorzustellen, die für ihr Temperament bekannt ist. Als weiterer Kontinent ist Afrika vertreten. Die ägyptischen Teilnehmer werden wohl ähnlich anspruchsvolle Kostüme, dafür aber sanftere Tänze vorstellen. Mit der Gruppe aus Griechenland werden Festivalgäste unter uns sein, die wir bisher noch nicht in der Lausitz begrüßt haben. Ganz sicher wird die eine oder andere Spezialität, nicht nur kulinarisch, auf der Bühne erscheinen. Den längsten Anfahrtsweg mit dem Bus hat jedoch die Gruppe „Krupitskiye Muzyki“ aus Weißrussland vor sich.

Einen besonderen Programmpunkt, der in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen ist, wird neben den Vertretern aus Polen und Rumänien auch die Truppe aus Italien „I Trillanti“ haben. Das ist gleichzeitig das Motto des Festivals „Lausitz“, denn das Ziel ist, gerade diese Besonderheiten zu fördern und vorzustellen und so auf den Wert der Erhaltung von Lebensweisen, Traditionen und Bräuchen zu hinzuweisen. So wie sich die Sorben mit verschiedenen Bräuchen um einen Eintrag in die UNESCO-Liste bemühen, haben das bereits andere kulturelle Gruppen und Minderheiten vor uns erreicht.

Dem Erfahrungsaustausch über diese Fragen soll das Seminar der slawischen Minderheiten dienen, die in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten organisiert sind, das am Samstag während des Festivals in Crostwitz stattfinden wird. Im öffentlichen Kolloquium soll unter anderem über das Thema „Kulturelle Identität und Rolle der Volkskunst und des Kulturerbes“ diskutiert werden.

Bereits am Donnerstag, dem 22. Juni, erwartet alle Folkloreliebhaber ein umfassendes Programm. Nach der Begrüßung der Gäste vor dem Haus der Sorben in Bautzen begeben sie sich in einem Festumzug über den Kornmarkt, die Reichenstraße entlang bis zum Hauptmarkt vor dem Rathaus. Dort stellen alle Gruppen einen Ausschnitt aus ihrem Programm vor. 19.30 Uhr folgt die große Eröffnungsgala unter freiem Himmel in der Bautzener Ortenburg, was den offiziellen Auftakt zu vier Tagen internationaler Atmosphäre darstellt.

Am nächsten Morgen reisen die Gäste in die Schleifer Region und auch die Niederlausitz, um die Lausitz und die sorbische Kultur besser kennenzulernen. Nach einer Erfrischungspause zeigen sie am Abend in Drachhausen auf mehreren Höfen und an der Kirche ihre Programme. Drachhausen begrüßt dieses Jahr schon zum 6. Mal Ensembles und Gäste des Festivals. Währenddessen werden die Besucher auch Gelegenheit haben, verschiedene regionale Spezialitäten zu kosten.

Auf ein ähnliches Erlebnis dürfen sich die Besucher auch am Samstag in Crostwitz freuen. Schon von 15.00 Uhr an werden auf dem Kockla-Hof verschiedene Gruppen auftreten, die das Kulturerbe ihres Volks oder Landes pflegen. Ab 15.30 Uhr können Interessierte das Programm der Kinder aus der ganzen Lausitz auf dem Krautschick-Hof erleben, und das unter dem Motto „Im Land der fröhlichen Kinder“.

Ab 19.00 Uhr präsentieren dann die Gruppen von nah und fern auf insgesamt sieben Höfen ihre Programme. Auch hier werden die Gastgeber typische sorbische Spezialitäten wie die Hochzeitssuppe oder Grützwurst anbieten. Am Sonntag findet in Crostwitz das große Finale des Internationalen Folklorefestivals statt. Der Tag beginnt mit einem festlichen Gottesdienst unter freiem Himmel um 10.00 Uhr auf der Festwiese. Nach dem Festumzug um 13.00 Uhr zeigen die Gruppen aus der Region ab 14.00 Uhr Auszüge aus ihrem Repertoire, so dass auch die Gäste aus dem Ausland die Gelegenheit bekommen, sich die Programme der Lausitzer anzusehen. Das Festival endet mit dem großen Finale ab 16.00 Uhr, bei dem alle noch einmal einen bunten Regenbogen der Folklore genießen können

Das Internationale Folklorefestival findet seit 1995 alle zwei Jahre statt. Es wird gemeinschaftlich organisiert von der Sorbischen Volkstanzgruppe Schmerlitz, dem Sorbischen Folkloreensemble Wudwor, den Gemeinden Crostwitz und – seit 2007 – Drachhausen, der Stiftung für das sorbische Volk und der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V.

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-die Regionalsprecherin der Domowina Katharina Jurk, E-Mail: rbc@sorben.com, Tel. 035796 96254.

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