Unter den Sonderbriefmarken des Jahres 2022 soll nach dem Willen des sorbischen Dachverbandes Domowina ein Motiv anlässlich des 150. Todestages des Dichters Handrij Zejler und des 200. Geburtstages des Komponisten Korla Awgust Kocor herausgegeben werden. Beide verband eine jahrzehntelange schöpferische Künstlerfreundschaft, bekanntestes Ergebnis ist die sorbische Nationalhymne „Rjana Łužica“ („Schöne Lausitz“). Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik verwies in seinem Vorschlag darauf, dass beide als „Begründer der nationalen Wiedergeburt des sorbischen Volkes“ gelten, „welches als anerkannte autochthone nationale Minderheit Deutschlands Teil des Staatsvolkes und auch Teil der deutschen Geschichte ist.“Über die 50 Sonderbriefmarken des übernächsten Jahres entscheidet im November der Programmbeirat des Bundesfinanzministeriums, der derzeit aus 13 Personen besteht. Ihm gehören neben Sachverständigen u.a. auch Vertreter der Bundestagsfraktionen an. Das zuständige Referat des Ministeriums hat inzwischen den rechtzeitigen Eingang des Vorschlages aus der Lausitz bestätigt.Clemens Schkoda, Kulturreferent der Domowina: „Wir begehen 2022 das Kulturjahr ,Zejler und Kocor’ mit einem Veranstaltungs-Reigen in Brandenburg und Sachsen von überregionaler Bedeutung bis hinein in unsere slawischen Nachbarländer. Die letzte Sonderbriefmarke mit sorbischem Motiv gab es 2012 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Domowina. Es ist zehn Jahre danach an der Zeit, wieder auf diesen Teil der Geschichte und Kultur Deutschlands aufmerksam zu machen. Gerade im gegenwärtigen Strukturwandel wird deutlich, wie wichtig die kulturellen und sprachlichen Brückenbauer des sorbischen Volkes für die Zukunft dieser Region im Herzen Europas sind.“ Vorstellung der sorbischen Sonderbriefmarke 2012: https://www.kreis-goerlitz.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?item_id=852594&waid=392&modul_id=34&record_id=52105&keyword=2180,2306&eps=25