Königswartha gibt Beispiel für deutsch-sorbische Gedenkgeschichte – Denkmal-Inschrift nach 8. Mai erneuert

In Königswartha / sorbisch: Rakecy in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist ein Stück gemeinsamer deutsch-sorbischer Erinnerungsgeschichte wiederinstandgesetzt worden. Noch bei der Gedenkveranstaltung am 8. Mai beim Denkmal für die sowjetischen und polnischen Soldaten war eine Aufschrift nicht mehr erkennbar: „1946 von sorbischen Studenten errichtet, 1980 erneuert“. Nun ist sie wieder zu lesen. Dazu erklärt Katja Ließner, Regionalsprecherin für das Territorium des Domowina-Regionalverbandes „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen: „Wir haben auf Initiative des Schriftstellers Křesćan Krawc, des Vorstandes des Domowina-Regionalverbandes „Jan Arnošt Smoler” Bautzen und der Domowina-Ortsgruppe Königswartha am 8. Mai anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes bei diesem Denkmal der sowjetischen und polnischen Soldaten gedacht. Ohne die Befreier wäre das sorbische Volk untergegangen, dem das Nazi-Regime Sprache, Kultur und Organisationen verboten hatte. Deshalb hatte die sorbische studierende Jugend den sowjetischen und polnischen Soldaten schon 1946 in Königswartha ein Denkmal gesetzt – in dem Wissen, dass viele junge Männer aus Polen und den Völkern der Sowjetunion ihr Leben auch für das Überleben des sorbischen Volkes geopfert haben.Nach vierzig Jahren war leider auch auf dem erneuerten Denkmal dieser Fakt der Gedenkgeschichte nicht mehr erkennbar. Heute ist das anders – die Domowina dankt der Gemeinde Königswartha / Rakecy und ihrem Bürgermeister Swen Nowotny, dass sie die pauschalen Mittel, die Städte und Gemeinden des sorbischen Siedlungsgebietes Sachsen im Rahmen des sorbischen Kommunalprogramms des Freistaates seit 2019 bekommen, kurzfristig für die Wiederherstellung der Inschrift genutzt haben. Das ist nach dem gemeinsamen Gedenken von sorbischem Dachverband Domowina, Gemeinde Königswartha und örtlicher Kirchgemeinde im Mai ein schönes Zeichen für die Zukunft: Wir pflegen das Gedenken an deutsch-sorbische Geschichte gemeinsam – als Fundament für die Gestaltung der gemeinsamen Lausitz!” Foto: Bärbel Felber

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