Landesbischof und Domowina-Vorsitzender einig: Wort Gottes in sorbischer Sprache soll in der Kirche hohen Stellenwert haben
Am 11.03.2021 trafen sich Tobias Bilz, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, und Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina, zum Gespräch in der Bischofskanzlei in Dresden. Zugleich war es das erste Gespräch des im Jahr 2020 gewählten Bischofs und der Interessenvertretung des sorbischen Volkes. Ausgangspunkt des Gesprächs war ein Brief des Domowina-Vorsitzenden. In einem zweistündigen Gespräch, an dem sich auch Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel beteiligte, schilderte Statnik die geschichtliche und aktuelle Situation des sorbischen Volkes. Statnik hierzu: „Ich habe die Gelegenheit genutzt, dem Bischof ausführlich die Situation des sorbischen Volkes zu schildern. Dabei hob ich auch hervor, dass neben der Familie und dem Bildungsbereich die Kirche für viele Sorbinnen und Sorben ein wichtiger Sprachraum ist. Die sorbische Sprache ist für uns das wichtigste Identitätsmerkmal.“. Im Blick auf die Situation der evangelischen Gemeinden im sorbischen Siedlungsgebiet empfahl Statnik, das Gespräch mit dem Sorbischen Kirchgemeindeverband zu suchen, der laut Sorbengesetz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Vertreter der besonderen Belange evangelischer Sorbinnen und Sorben in Kirche und Öffentlichkeit ist. Im Mittelpunkt des Gesprächs sollte dabei die Frage stehen, wie die Wortverkündung und Seelsorge in sorbischer Sprache auch innerhalb neuer Gemeindestrukturen weiter garantiert und gefördert werden kann. Dazu empfahl Statnik, am Beispiel des Freistaates Sachsen ein Maßnamepaket zur Förderung der sorbischen Sprache aufzustellen. Mit diesem könnten beide Seiten Maßnahmen und Ziele zur Förderung der sorbischen Sprache definieren. Landesbischof Bilz dankte für die Impulse, Vorschläge und das offene Gespräch. Zugleich nutzte er auch die Gelegenheit, noch einmal die bisherige Entwicklung und die damit einhergehenden Beschlüsse zu beleuchten. Dazu hob er hervor, dass ihm und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens die sorbischen Anliegen wichtig sind. Dazu Bilz: „Die evangelischen Sorben sind mit ihren reichen Traditionen und dem lebendigen geistlichen Leben heute ein starker Teil unserer Landeskirche in der Oberlausitz. Die aktuellen Strukturveränderungen geben einen wichtigen Anstoß dafür, weiter zu überlegen, mit welchen Maßnahmen das Vorhandene gestärkt und Neues entwickelt werden kann.“Statnik kündigte weiter an, dem Sorbischen Kirchgemeindeverband über Inhalt und Ergebnis des Gesprächs zu berichten. Statnik dazu: „Ich danke, dass Herr Bischof Bilz unserer Bitte um ein Gespräch entsprochen hatte. Es war ein gutes Gespräch auf Augenhöhe. Auch habe ich vernommen, dass man, trotz schwieriger Entscheidungen aufgrund von Rahmenbedingungen, die sich die Kirche auch nicht ausgesucht hat, ein Bewusstsein für unsere Belange hat und diesen inhaltlich auch in sich wandelnden Strukturen entsprechen will. Darauf kann man bauen.“.Alle drei Gesprächspartner waren sich im Ergebnis des Gesprächs einig, dass die Wortverkündung in sorbischer Sprache das Hauptanliegen und Anrecht der sorbischsprachigen Kirchgemeindemitglieder ist und bei allen weiteren gemeinsamen Überlegungen im Mittelpunkt stehen sollte. Foto: Landesbischof Tobias Bilz, Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik und Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel (v.r.n.l.)
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Božena Šimanec/Schiemann
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Pressesprecherin
Domowina z. t./
Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V.
tel.: 03591 / 550 202
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