Sorbische Elterninitiative Radibor und Domowina freuen sich: Muttersprachliche Qualität durch eigene Schulklasse gewährleistet

Zur Einrichtung einer sorbischen Klasse auf muttersprachlichem Niveau * unter den diesjährigen Schulanfängern der Sorbischen Grundschule „Dr. Maria Grollmuß“ Radibor / Radwor erklärt Katrin Suchy-Zieschwauck, Vertreterin der sorbischen Elterninitiative:„Wir freuen uns, dass die Schulkonferenz am Mittwoch einstimmig beschlossen hat, in der Klassenstufe 1 eine sorbische Klasse mit 14 Kindern einzurichten, die sorbisch alphabetisiert werden und einen sorbischen Sprachraum bilden. Sie gehen alle zugleich in den Hort des Katholischen sorbischen Kinderhauses ,Alojs Andricki’.Wir danken der Schuldirektorin Angela Rentsch, den Lehrerinnen der Grundschule und Sebastian Handrick, Koordinator für sorbische Angebote beim Landesamt für Schule und Bildung, für ihre Unterstützung. Auch die neue Bürgermeisterin Madeleine Rentsch von Seiten des Schulträgers hat uns schon im Vorfeld mit klaren öffentlichen Aussagen zum Stellenwert des Sorbischen den Rücken gestärkt.Damit und mit der Zusage, dass in den kommenden Jahren ebenso verfahren werden soll, wurde dem Anliegen der sorbischen Elterninitiative entsprochen. Nun erwarten wir die baldige Vorlage des Konzeptes für die Erhöhung der Stundenzahl des Sorbisch-Unterrichts in der anderen Klasse des 1. Jahrgangs und für alle Schülerinnen und Schüler der Sprachgruppen 2 und 3 der gesamten Schule – wir haben gefordert, dass sie von zwei auf fünf Wochenstunden zu erhöhen ist (die Kinder der sorbischen Klasse haben im Fach Sorbisch wöchentlich sieben Unterrichtsstunden).”Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina, der sich als Vertreter des sorbischen Dachverbandes an der Schulkonferenz beteiligt hat, fügt hinzu:„Das ist ein großer Erfolg des Engagements der sorbischen Eltern. Die konstruktive Kooperation von Eltern, Lehrkräften, Schulträger, Landesamt für Schule und Bildung und der Domowina trägt reiche Früchte. Hier wurde beispielhaft gezeigt, dass die Eltern eine starke Kraft sein können, weil der Elternwille hierzulande gesetzlich einen hohen Rang einnimmt. Radibor ist ein gutes Zeichen für neues sorbisches Selbstbewusstsein und ein weiterer Schritt in Richtung Selbstbestimmung in Bildungsangelegenheiten. Dabei sind unsere Mit-Einwohner einbezogen – das demonstriert klar das einstimmige Votum der Schulkonferenz.“  * Die Herkunft der Kinder ist nicht maßgeblich. Wenn sich ein Kind etwa durch den Besuch einer Witaj-Kindergartengruppe spielerisch das entsprechende Sorbisch-Niveau angeeignet hat, ist es selbstverständlich in einer sorbischen Klasse willkommen.

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