Bundestagsabgeordnete zu Besuch in Bautzen

Die Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt, besuchte am 17.08.2018 das Sorbische Museum in Bautzen. Im Rahmen einer einstündigen Führung vermittelte ihr der Vorsitzende der Domowina – Bund Lausitzer Sorben, Dawid Statnik, Einblicke in die rund 14 Jahrhunderte währende Geschichte der Lausitzer Sorben. Ein besonderes Augenmerk richtete Frau Göring-Eckardt auf die geschichtlichen und heutigen Auswirkungen der Braunkohleförderung in der Lausitz. „Die Braunkohlegewinnung war für die Lausitz in vielerlei Hinsicht prägend. Unbestritten prägte sie auch das Schicksal des sorbischen Volkes. Heute steht im Mittelpunkt die Strukturentwicklung weg von der Kohle, hin zu einer Wirtschaftsregion in der die Bewohner Perspektiven benötigen“, so Statnik.

„Deshalb ist es so wichtig, einen verbindlichen Ausstieg aus der Kohle zu verabreden, damit Strukturveränderungen geordnet funktionieren. Allzu häufig tut Politik lange so, als ob alles so bleiben kann und dann kommt der Wandel Knall auf Fall, zum Schaden aller Betroffenen“, so Göring-Eckardt.

Statnik informierte ferner über aktuelle politische Themen. So verwies er insbesondere auf die Bundestagsdebatte anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen im Juni 2017, in deren Rahmen der Bundestag einstimmig einen Antrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie von Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 18/12542) zum Schutz und zur Förderung der Sprachen der anerkannten nationalen Minderheiten – Dänisch, Nord- und Saterfriesisch, Nieder- und Obersorbisch sowie Romanes – und der Regionalsprache Niederdeutsch verabschiedete.

Im verabschiedeten Antrag wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, die politische Partizipation der anerkannten Minderheiten und der Sprechergruppe des Niederdeutschen weiter zu stärken. Ebenso solle geprüft werden, ob es Sorbinnen ermöglicht werden kann, die sorbische weibliche Form des Nachnamens zu führen.

Göring-Eckardt nach dem Treffen: „Ich habe im Sorbischen Museum gut nachempfinden können, wie Sorben und Deutsche in der Region nebeneinander und miteinander gelebt haben. Es geht und es macht diese Region aus. Deshalb wundert es mich umso mehr, dass so viele Menschen Angst davor haben, dass das Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe einen Verlust an Heimat bedeuten könnte.“

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