Domowina und Astrophysiker wollen gemeinsame Sache beim Strukturwandel machen: Leuchtturm im sorbischen Siedlungsgebiet

Die Domowina als Interessenvertreterin des sorbischen Volkes und die Initiatoren des Großforschungs-Projekts „Deutsches Zentrum für Astrophysik – Spitzenforschung in der Lausitz“ wollen beim Thema Strukturwandel zusammenarbeiten. Bei einem Treffen im Sitzungsraum der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal / Ralbicy-Róžant am Donnerstag, 24.2., vereinbarten Prof. Dr. Christian Stegmann, Direktor für Astroteilchenphysik des „Deutschen Elektronen-Synchrotrons“, und Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik regelmäßigen Informationsaustausch.

An dem Gespräch nahm u.a. Bürgermeister Hubertus Rietscher und als Vertreterin des Domowina-Regionalverbandes „Michał Hórnik” Kamenz/Kamjenc, Regionalsprecherin Katharina Jurk, zugleich Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins, teil. Anschließend folgten Bürgermeister und Domowina-Vertreter der Einladung zur Info-Veranstaltung mit kommunalpolitisch Verantwortlichen der Region und Medien im Rahmen der Testbohrung für das geplante „Einstein-Teleskop“ in der Gemarkung Cunnewitz/Konjecy. Dort sprachen sie auch mit Prof. Dr. Günther Hasinger, Wissenschaftsdirektor der europäischen Weltraumorganisation ESA.

Dawid Statnik: „Prof. Dr. Mikławš Joachim Wićaz / Nikolaus Joachim Lehmann, der sorbische Schöpfer des ersten Tischcomputers der Welt, dessen 100. Geburtstag wir 2021 begangen haben, hätte sicher seine helle Freude daran, wie seine Lausitz nun nach den Sternen greift: Denn Astronomie ist nicht nur ein wirtschaftlicher Treiber, sondern wird gerade auch den IT-Bereich, der Prof. Wićaz am Herzen lag, weiter revolutionieren. Hier in der Lausitz sollen nach dem Willen der Initiatoren des ,Deutschen Zentrums für Astrophysik’ Datenmengen erkenntnisreich gemanagt werden, die es mit der Größenordnung des Volumens des gesamten Internets aufnehmen können.

Wir freuen uns, dass hier bei uns eine Transparenz praktiziert wird, die beim Megathema Strukturwandel insgesamt noch ausbaufähig ist. Das ist auch notwendig, weil die Bevölkerung – zwischen der vor einigen Jahren abgewehrten Zerstörung des Wallfahrtsortes durch Kaolinabbau und der als bedrohlich empfundenden Suche nach einem Atommüll-Endlager – den Anspruch hat, die Entwicklung ihrer Heimat aktiv mitzubestimmen. Dabei begrüßen wir die Träger dieses Großforschungsprojekts als Partner und wünschen ihrer Bewerbung Erfolg.”

Prof. Dr. Christian Stegmann: „Die Astronomie ist die älteste und demokratischste Wissenschaft, die allen Menschen zugänglich ist, wenn sie die Sterne betrachten. Mit dem Einstein-Gravitationswellen-Teleskop hier inmitten des ruhigen Granit-Massivs der Lausitz wollen wir einen weltweit strahlenden Leuchtturm schaffen, als Herzstück eines Deutschen Zentrums für Astrophysik. Dies streben wir im Miteinander gerade auch mit der ortsansässigen sorbischen Bevölkerung an. Wir sind uns bewusst, dass dieses Gebiet für das sorbische Volk von existenzieller Bedeutung ist.

Besonders wichtig für die Region ist, dass die Serienentwicklung von Sensoren die Mithilfe kleiner und mittelständischer Unternehmen erfordert, z.B. für Feinmechanik, wie sie auch in der Autoindustrie benötigt wird. Diese Unternehmen könnten sich in der Umgebung des Zentrums ansiedeln und damit qualifizierte Arbeitsplätze in großer Zahl schaffen, die der Jugend eine Perspektive in der Lausitz bieten. Uns geht es darum, gemeinsam eine Zukunftsvision zu schaffen, für die es sich lohnt, hier zu bleiben.“

Bild: Im Sitzungsraum der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal / Ralbicy-Róžant Prof. Dr. Christian Stegmann, Katharina Jurk, Hubertus Rietscher, Dawid Statnik (v.l.). Foto: Domowina.

 

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