Domowina-Vorsitzender zum Osterfest 2020 in der Lausitz: Gemeinsam den Kern der Botschaft in den Mittelpunkt stellen

Der Vorsitzende des sorbischen Dachverbandes Domowina, Dawid Statnik, erklärt zum diesjährigen Osterfest in der Lausitz unter den Bedingungen der Corona-Krise:„Mir blutet das Herz, wenn ich an das diesjährige Osterfest ohne öffentliche Gottesdienste in unseren Kirchen und ohne altehrwürdige sorbische Riten wie das Osterreiten oder das Ostersingen denke. Zugleich sehe ich eine große Chance, dass wir diese Ausnahmesituation nutzen und einer breiten Öffentlichkeit den Kern der Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi nahebringen. Dem dient u.a. die sehr gute Idee, dass alle Gläubigen, die das wollen, in den katholischen Gemeinden, wo normalerweise Osterreiter unterwegs sind, am Ostersonntag um 10 Uhr unmittelbar nach Ende der Radioübertragung der Heiligen Messe in Crostwitz bei geöffneten Fenstern in ihren Häusern oder vor dem Hauseingang auf dem eigenen Grundstück das Kirchenlied „Haleluja, zwońće zwony” (Halleluja, läutet die Glocken...) anstimmen, das sonst von den Osterreitern gesungen würde.Als Sorben haben wir uns jahrzehntelang gegen eine Kommerzialisierung des Osterreitens verwahrt und immer betont: Das Osterreiten ist nicht irgendein Brauch oder Event, es ist ein religiöser Ritus, eine Andacht unter freiem Himmel. Und deshalb bist du Osterreiter mit Leib und Seele das ganze Jahr über und gefordert, täglich entsprechend zu leben. Genau das können wir dieses Jahr mit unserem Auftreten auf überzeugende Weise bekräftigen. Dann werden gestärkt aus der Corona-Krise heraus in die Zukunft gehen. Persönlich bin ich mittlerweile in der paradoxen Situation, dass ich nach meiner Corona-Infektion vollständig geheilt bin und weder ansteckend noch von möglicher Ansteckung bedroht. Ich kenne aber Corona-Betroffene, die schwer erkrankt sind. Natürlich ist es für uns ein Opfer, dieses Jahr auf das Osterreiten vollständig zu verzichten. Wir können aber mit diesem gemeinsamen Opfer unseren Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten. Und dann dürfen wir 2021 Ostern wieder auf einmalige sorbische Weise feiern: als etwas, was uns dann mehr ist als eine liebe fromme Gewohnheit, sondern Ausdruck der Gnade Gottes.”

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