Der Vorstand des Domowina-Regionalverbandes „Jan Arnošt Smoler” Bautzen hat den neulich gegründeten Verein der Elterninitiative Radibor / Staršiska iniciatiwa Radwor in den sorbischen Dachverband aufgenommen. Darüber informierte Regionalsprecherin Katja Ließner nach der Beratung des Regionalvorstandes, die am Mittwoch in Form einer Telefonkonferenz stattfand: „Wir freuen uns, dass wir damit engagierte und kompetente Bündnispartner für die Stärkung und Erweiterung sorbischer Sprachräume an der dortigen Grund- und Oberschule haben.“ Der Radiborer Verein organisiert zurzeit auch jede Woche neue sorbischsprachige Angebote für Familien auf der Internet-Seite www.schadźowanka.de . Die formal endgültige Aufnahme des Vereins erfolgt auf der Jahreshauptversammlung des Regionalverbandes zum Jahresende. Die Mitglieder des Regionalvorstandes verständigten sich auch auf die Delegierten für die Domowina-Hauptversammlung am 12. Juni in Schleife / Slěpe. Dem Regionalverband stehen fünf Mandate zu. Zugleich wurde am Mittwoch beschlossen, die Kandidatur von Dawid Statnik für eine weitere Amtsperiode als Vorsitzender der Domowina zu unterstützen.Zum „Jahr der Regionalverbände“ der Domowina („Lěto župow”) 2021/2022 will der Bautzener Regionalverband u.a. die Neuherausgabe eines Info-Blattes über das Haus des berühmten sorbischen Malers und Schriftstellers Měrćin Nowak-Njechorński (Martin-Nowak-Neumann-Haus in Nechern) beitragen. Das Gedenken an den sorbischen Erfinder des Tischcomputers Nikolaus Joachim Lehmann / Mikławš Joachim Wićaz aus Camina / Kamjenej bei Radibor / Radwor beschäftigt den Regionalverband weiter. Der bedeutendste Informatiker der DDR wäre am 15. März 100 Jahre alt geworden. Die umfangreiche Berichterstattung in Presse und Rundfunk sowie die Online-Führung unter großer überregionaler Anteilnahme im Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda / Wojerecy und die Aktivitäten der Technischen Universität Dresden in dem Zusammenhang legen Zeugnis über die herausragende Wirksamkeit dieser Persönlichkeit ab. Für den Regionalverband bereitet Jurij Wuschansky eine Ehrung am Grab Lehmanns auf dem Friedhof in Dresden-Striesen vor, die nach Ende der Corona-Beschränkungen stattfinden soll. Dass Lehmann / Wićaz der sorbischen Sprache mächtig war und sie auch gerne gebrauchte, beweisen Besucher aus seiner Zeit in Dresden. Sein Stolz auf die sorbische Herkunft spiegelt sich sogar in Liebesbriefen an seine estnische Freundin und spätere Ehefrau wider, die er nicht mit „Nikolaus“, sondern mit „Miklaschek“ unterschrieb.Der Regionalverband setzt sich für den Erhalt des Standortes des SAEK in Bautzen / Budyšin ein. Denn auch viele sorbische digitale Angebote würde es ohne die SAEK-Unterstützung nicht geben. Über entsprechende Aktionen will man sich im Regionalverband noch verständigen.