Neuer Domowina-Bundesvorstand konstituiert sich – Start in die Legislaturperiode bis 2029

 

Der neu gewählte Bundesvorstand der Domowina – Zwjazk Łužiskich Serbow | Zwězk Łužyskich Serbow | Bund Lausitzer Sorben hat sich heute im Haus der Sorben in Bautzen/Budyšin offiziell konstituiert. Mit dieser Sitzung beginnt die neue Legislaturperiode des höchsten Gremiums der Domowina zwischen den Hauptversammlungen. Sie reicht bis zum Jahr 2029.

An der konstituierenden Sitzung nahmen 23 Mitglieder – teils vor Ort, teils digital – teil. Geleitet wurde die Beratung vom wiedergewählten Vorsitzenden Dawid Statnik, der am vergangenen Sonnabend im Rahmen der 23. Hauptversammlung der Domowina im Amt bestätigt wurde. Der Fokus der ersten Sitzung lag auf dem gegenseitigen Kennenlernen, der Verständigung über gemeinsame Ziele sowie der strategischen Ausrichtung der künftigen Arbeit.

 

Inhaltliche Schwerpunkte und erste Impulse

Mehrere Mitglieder äußerten sich kurz zu ihren Erwartungen an die künftige Arbeit des Gremiums.
So sprach sich Dr. Hartmut Leipner, einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden, für eine gleichberechtigte Anwendung des Nieder- und Obersorbischen aus. Alena Hiccyna betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen der Bildungsreferentin der Domowina und dem Sorbischen Schulverein, wie sie sich in der Vergangenheit bereits bewährt habe. Auf eine Nachfrage zur rechtlichen Unterstützung durch die Domowina erklärte Geschäftsführerin Judit Šołćina, dass der Verband bei Bedarf mit externen Rechtsberatern zusammenarbeitet.

 

Rückblick auf die Hauptversammlung

Die Hauptversammlung wurde von mehreren Teilnehmerinnen als bereichernd und professionell vorbereitet bewertet.


Jan Bělk lobte die gelungene Organisation und die positive Atmosphäre: „Eine Veranstaltung, an die ich mich gerne erinnere.“


Kritik an der medialen Darstellung äußerten hingegen Diana Wowčerjowa und Dr. Hartmut Leipner, insbesondere mit Blick auf einen Bericht in der Serbske Nowiny.

 

Erste Diskussion zu Ausschüssen und Arbeitsgruppen

Ein zentrales Thema der Sitzung war die Struktur zukünftiger Zusammenarbeit. In vier Arbeitsgruppen diskutierten die Mitglieder über Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, rechtliche Fragen und strategische Ausrichtung. Zur Debatte stand, ob ständige Ausschüsse gebildet oder zeitlich und thematisch begrenzte Arbeitsgruppen bevorzugt werden sollen. Die Diskussion wird in einer der kommenden Sitzungen fortgeführt.

 

Grundlagenarbeit und Einblick in die Geschäftsstelle

Neben den thematischen Punkten standen organisatorische Grundlagen auf der Tagesordnung. Die Mitglieder erhielten einen Überblick über Satzung, Geschäftsordnung, Arbeitspläne und die Struktur der Domowina-Gremien. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle stellten sich und ihre Arbeitsbereiche vor.

 

Persönliche Grußbotschaft aus dem Sächsischen Landtag

Die sächsische Landtagsabgeordnete Elaine Jenčec übermittelte dem neuen Gremium eine persönliche Grußbotschaft. Darin heißt es – in Sorbisch – unter anderem:
„Ich bin überzeugt, dass Sie mit Ihrem Engagement und Ihrer Leidenschaft viel Positives für die sorbische Kultur, unsere Region und die Menschen bewirken werden. Dafür wünsche ich Ihnen die nötige Kraft, offene Partner und Inspiration für kommende Herausforderungen.“

 

Ausblick

Die nächste Sitzung des Bundesvorstandes wird am 13. Juni 2025 in Hoyerswerda/Wojerecy stattfinden. Mit der heutigen Konstituierung ist der Bundesvorstand arbeitsfähig und bereit, sich verantwortungsvoll für die Interessen der Sorbinnen und Sorben einzusetzen.

 


Hintergrund:

Die Domowina ist die politische Interessenvertretung der Sorben. Gemäß § 5 des Sächsischen Sorbengesetzes können “Die Interessen der Bürger sorbischer Volkszugehörigkeit (…) auf Landes-, Regional- und Kommunalebene von einem Dachverband der sorbischen Verbände und Vereine wahrgenommen werden.“

Gleichermaßen legt es das Brandenburgische Sorben-Wenden-Gesetz fest. Im § 4a (2) heißt es außerdem: “Die Anerkennung eines Dachverbandes der sorbischen/wendischen Verbände und Vereine erfolgt durch das für Angelegenheiten der Sorben/Wenden zuständige Ministerium nach Anhörung des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag”

Der Domowina gehören über 7600 Mitglieder an (Stand: Januar 2025). Ein zentrales Anliegen ist die Bewahrung und Weiterentwicklung der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen einzusetzen. Der Bundesvorstand ist das höchste Gremium zwischen den Hauptversammlungen.

 

Foto: Domowina/Marcel Schwickerath

 

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