Initiator des Witaj-Projektes und die erste Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins mit Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt


Jan Bart und Ludmila Budar werden heute in Sachsens Staatskanzlei für ihr Engagement auf dem Gebiet der Revitalisierung der sorbischen Sprache gewürdigt.

Bart hat die Immersionsmethode Witaj eingeführt und damit ermöglicht, dass die sorbische Sprache auch an Nicht-Muttersprachler in Bildungseinrichtungen vermittelt wird. Der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik: “Wir danken Jan Bart für sein selbstloses Engagement für den Erhalt unserer Muttersprache – des Nieder- und Obersorbischen. Und nicht nur das, in über 60 Vorträgen hat er mehr als 1100 Interessenten die Vorteile des Konzeptes sowie den zeitgemäßen Bedarf an zweisprachiger Bildung vermittelt. Mit seinem persönlichen Engagement hat er Erzieherinnen und Erziehern, politischen Verantwortlichen, sowie Familien und Interessenten das Witaj-Konzept nähergebracht.”

Auch Ludmila Budar wird für ihr Engagement auf dem Gebiet der sorbischen Bildung mit dem Bundesverdienstorden geehrt. “Ich freue mich über die Auszeichnung an Ludmila Budar. Ihr ehrenamtliches Wirken im Sorbischen Schulverein sehe ich als Zeichen, dass die Vereinsbewegung der Sorben ein wichtiges Element ist, unsere Zukunft selbst zu gestalten. Beiden gratuliere von ganzem Herzen”, so Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik.

Jan Bart, Budyšin/Bautzen

Jan Bart hat mit dem Witaj-Konzept der Belebung des Sorbischen in der Lausitz den Weg bereitet. Er hat das Prinzip der vollständigen Immersion aus dem bretonischen Revitalisierungsprojekt der Sprache ,Diwan’ zu den Sorben gebracht. 1998 wurde die erste Witaj-Kindertagesstätte – „Mato Rizo“ in Žylow/Sielow – gegründet. Bis heute wird das Witaj-Bildungskonzept in der Lausitz praktiziert. Aktuell lernen jährlich etwa 250 Kinder in der Niederlausitz und etwa 1.200 Kinder in der Oberlausitz im Kindergarten Sorbisch.

Für seine ehrenamtliche und pro-aktive Arbeit zur Revitalisierung und für die weitere Entwicklung der sorbischen Sprache in der jungen heranwachsenden Generation des sorbischen Volkes wurde Jan Bart bereits 1999 mit dem Preis der Domowina „Myto Domowiny“ geehrt.

Ludmila Budar, Horni Hajnk/Dreihäuser (Räckelwitz)

Ludmila Budar hat sich in ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Vorsitzende und Mitgründerin des Sorbischen Schulvereins für den Erhalt und die Weiterentwicklung der sorbischen Sprache engagiert. In der Zeit ihres Wirkens wurden weitere Witaj-Kindertagesstätten eingerichtet. Derzeit lernen pro Jahr 520 Kinder in den Kindertagesstätten des Schulvereins nach dem Immersionsprinzip, d.h. die Erzieherinnen und Erzieher sprechen mit den Kindern in der zu vermittelnden Sprache. Im Laufe der Jahre wurde das Witaj-Konzept auf schulischer Ebene weiterentwickelt und bietet einen ganzheitlichen Bildungsweg. In Sachsen knüpft das schulische Bildungskonzept 2plus an das Witaj-Konzept der Kindergärten an.

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