Die Domowina – Zwjazk Łužiskich Serbow begrüßt den gestrigen Beschluss des Gemeinderates Wóslink/Oßling, wonach sich sieben der neun Ortschaften der Gemeinde dem Sorbischen Siedlungsgebiet anschließen möchten. Diese Entscheidung zeigt eindrucksvoll, dass das Bewusstsein für die sorbische Sprache, Kultur und Geschichte in der Lausitz weiter wächst.

“Ich freue mich, dass wir heute eine einstimmige, positive Entscheidung getroffen haben. In der Gemeinde leben sorbischsprachige Bürgerinnen und Bürger, deren kulturelle Identität respektiert wird. Gemeinsam pflegen wir sorbische Traditionen, wie das Maibaumstellen oder das Zampern. Zudem wird Sorbisch-Unterricht in den freien christlichen Schulen Oßling angeboten.“, so Oßlings Bürgermeister Johannes Nitzsche.

Für die Erweiterung des Sorbischen Siedlungsgebietes bedarf es einer Änderung der Anlage zum Sächsischen Sorbengesetz. Die Domowina wird die Gemeinde Wóslink/Oßling bei diesem Prozess unterstützen.

„Wir bedanken uns beim Gemeinderat sowie bei den Ortschaftsräten für ihre offene und ergebnisorientierte Beratung und den gestrigen Beschluss. Dieses Bekenntnis zur sorbischen Sprache, Kultur und Geschichte, ist ein wichtiger Schritt für die Stärkung eines zweisprachigen Miteinanders in der Lausitz“, so der Vorsitzende der Domowina, Dawid Statnik, welcher an der gestrigen Sitzung teilgenommen hat.

Dem Gemeinderatsbeschluss vorangegangen sind Vorgespräche in den Ortschaftsräten und eine Bürgerbefragung im Dorf Debricy/Döbra, bei der Anwohner angegeben haben, dass sie die sorbische Kultur und Sprache pflegen. Außerdem besuchen einige Kinder der Gemeinde die Sorbische Oberschule der Nachbargemeinde Ralbicy-Róžant/Ralbitz-Rosenthal.

Mit dieser Entscheidung setzt Wóslink/Oßling ein starkes Signal für den Erhalt und die Förderung der sorbischen Sprache, Kultur und Identität.