Präsidium der Domowina befasste sich mit dem Zwischenbericht der Kohlekommission

Das Präsidium des Bundesvorstandes der Domowina beschäftigte sich auf seiner gestrigen Sitzung in Hoyerswerda u. a. mit dem am 25.10.2018 veröffentlichten Zwischenbericht der Kommission “Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung” („Kohlekomission“) und Erwartungen zur Einbeziehung der Sorben in diese Prozesse.Die Kommission stellt in ihrem Zwischenbericht fest, dass durch die Auswirkungen des Braunkohletagebaus im Lausitzer Revier das Volk der Sorben/Wenden besonders belastet war. Das hatte und hat starke Auswirkungen auf ihr Streben um den Erhalt ihrer Kultur und Identität – und wir fügen noch hinzu: der sorbischen/wendischen Sprache. Deshalb solle diesem Thema bei den Weichenstellungen für die Zukunft besondere Beachtung geschenkt werden: „Dies schließt im Lausitzer Revier die Förderung von Kultur und Identität der Minderheit der Sorben/Wenden ein.”„Wir erwarten“, sagte der Vorsitzende der Domowina David Statnik in der Präsidiumssitzung, „dass die Länder Sachsen und Brandenburg für die Lausitz in ihrer Gesamtheit enkeltaugliche Strukturen entwickeln Dabei wollen wir uns gern mit Sachverstand und Engagement einbringen.“ Die Domowina erwartet, dass neben den Landkreisen und Gemeinden auch VertreterInnen des sorbischen/wendischen Volkes bei der Gestaltung und Mitbestimmung in einer Umsetzungsstruktur Sitz und Stimme erhalten. Mit dem Projekt “Zukunftswerkstatt Lausitz” ist ein erster und wichtiger Schritt für eine lausitzumspannende, das Volk der Sorben/Wenden einbeziehende Entwicklung, getan. Bereits Mitte September haben die Zukunftswerkstatt Lausitz und die Domowina eine Konferenz „Quo vadis Lausitz/Łužica – Zukunft der Lausitzer Sorben“ in Senftenberg durchgeführt. Wichtige Punkte waren konkrete Erwartungen der Einwohner, um die Lausitz weiter zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten, die Kooperation mit den östlichen Nachbarländern, die Rolle von Rückkehrern oder die Attraktivität von Angeboten für Jugendliche − Themen, die für die Zukunft des sorbischen Volkes besondere Bedeutung haben. Gebraucht werden nicht nur Investitionsprogramme in Arbeitsplätze, sondern ganzheitliche Ansätze, um die Identität und die Prägung der zweisprachigen Lausitz zu erhalten. Naheliegend sei beispielsweise, die Lausitz als europäische Kompetenzregion für Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt zu entwickeln und mit diesem Pfund zu punkten.Die nächste Beratung des Präsidiums ist am 5. Dezember geplant. Der Bundesvorstand tagt wieder am 14. Dezember in Crostwitz.

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