Die Sprache, Vorschul- und Schulbildung der Region
Der Gebrauch der sorbischen Sprache ist über Jahrzehnte aus der Öffentlichkeit immer mehr verdrängt worden. Dazu beigetragen haben besonders die starke Industrialisierung und Kollektivierung der Region. Schwerpunkt der Tätigkeit des Regionalverbandes ist deshalb die Förderung der sorbischen Sprache.
Seit dem Start des „Witaj-Projektes“ im Kindergarten in Rohne im Jahre 1998 erlernen die Kinder nach der „Immersionsmethode“ spielend die sorbische Sprache. Die Initiative findet regen Zuspruch der Eltern. Leider ist trotz guter Ansätze bislang die Gründung weiterer Gruppen und Witaj-Kindergärten in den Gemeinden Trebendorf und Groß Düben nicht gelungen. In diesen Kindergärten sowie in Boxberg und Uhyst werden die Kinder mit sorbischem Brauchtum und Volksliedern vertraut gemacht.
In den Schulen des Landkreises wurde Sorbisch nach dem B-Schulmodell – als Zweitsprache – vermittelt. Mit der Schließung der Grundschule Klitten im Jahre 2004 wird Sorbisch nur noch in Schleife angeboten. Durch sinkende Schülerzahlen und die Konzentration auf einen Standort ist eine Schwächung eingetreten. Umso erfreulicher ist es, dass seit dem Schuljahr 2000/2001 an der Grundschule Schleife und seit 2004/2005 auch an der dortigen Mittelschule Sorbisch sowohl als Zweitsprache als auch nach dem Konzept der zweisprachigen Erziehung unterrichtet wird.
Dieses Projekt wird von vielen deutschsprachigen Familien unterstützt und in Folge dessen bemühen sich auch die Eltern, die sorbische Sprache zu erlernen. Die Volkshochschule bietet seit 2006 an der Grundschule in Schleife Sprachlehrgänge an, die regen Zuspruch finden.
Die sorbische Sprache ist darüber hinaus auch fester Bestandteil in den Darbietungen der Kulturgruppen und künstlerischen Ensembles.