An einem neuen Ort fand am gestrigen Freitagabend, dem 17. Mai, im Besucherzentrum des Findlingsparks Nochten/Wochozy die 12. Tagung des Bundesvorstandes der Domowina statt. Der Vorsitzende des Fördervereins des Findlingsparks Ulrich Klinkert begrüßte die Anwesenden, zog eine Bilanz der vergangenen 17 Jahre und verwies auf künftige Vorhaben. Beispielsweise sei eine „Schule im Grünen“ für Sorbischschüler angedacht.Die Beratung begann mit einem Gedenken an die abgebaggerten sorbischen Dörfer. Der Vorsitzende der Domowina Dawid Statnik sagte unter anderem: „Ein Ende der Abbaggerung der Dörfer ist absehbar. Damit wird eine Forderung aus unserem ‚Domowina 2025’ erfüllt: der langfristige und geordnete Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung.
Mühlrose ist der letzte Ort in Sachsen, das wegen der Braunkohle umgesiedelt werden soll.“ Hinsichtlich der Zukunft von Proschim (Brandenburg) erwarten Mitglieder des Bundesvorstandes der Domowina eine baldige Klärung, welche Pläne das Bergbauunternehmen LEAG verfolgt, damit die betroffenen Einwohner von Proschim nicht länger über ihre Zukunft im Ungewissen bleiben.Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Auswertung der Bildungsklausur vom 10.04.2019 in Cottbus und die damit verbundenen nächsten Schritte in Zusammenhang mit der Evaluation des Witaj-Unterrichts. Es ist vorgesehen, ein Schreiben an die Bildungsministerin von Brandenburg zu schicken, um die grundsätzliche Position der Domowina zur Witaj-Evaluation darzulegen. Außerdem soll das WITAJ-Sprachzentrum in Abstimmung mit dem Präsidium der Domowina weitere Möglichkeiten zur Diskussion der Evaluierungsergebnisse vorschlagen und ihre Durchführung unterstützen. Der Bundesvorstand beschloss den Aufruf zur Nominierung von vier Kandidaten für die Wahlen des Rates für sorbische Angelegenheiten des Freistaates Sachsen für den Zeitraum 2019-2024. Bis zum 15.08.2019 können die Mitgliedsvereine der Domowina sowie weitere sorbische Vereine und Verbände in Sachsen der Domowina dafür Kandidaten vorschlagen. Die weiteren Schritte der Nominierung koordiniert das Präsidium mit Unterstützung der Geschäftsstelle der Domowina. Den fünfköpfigen Rat für sorbische Angelegenheiten in Sachsen, dem auch ein Vertreter der Kommunen angehört, wählt der Sächsische Landtag.Im kommenden Jahr findet in Kärnten die Fußballeuropameisterschaft der nationalen Minderheiten EUROPEADA 2020 statt (https://www.europeada.eu/home/de). Auch die Lausitzer Sorben/Wenden werden daran teilnehmen. Die Vorbereitung koordiniert eine zehnköpfige Arbeitsgruppe, die paritätisch mit Mitgliedern aus der Ober- und der Niederlausitz besetzt ist; der Bundesvorstand hat am 17. Mai ihre Zusammensetzung beschlossen.