Beratender Ausschuss des BMI hat in Dissen getagt

Am 10.06 war der Beratende Ausschuss für Fragen des sorbischen Volkes beim Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) zu Gast in Dešno/Dissen in der Niederlausitz, um sich in seiner diesjährigen Sitzung mit der aktuellen Lage des sorbischen Volkes zu befassen. Unter der Leitung der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB befassten sich die Ausschussmitglieder unter anderem mit dem nächsten Finanzierungsabkommen der Stiftung für das sorbische Volk. Dazu führte der Geschäftsführer Domowina – dem Bund Lausitzer Sorben e. V. Marcus Końcaŕ aus: "Es ist uns mit dem Finanzierungsabkommen gelungen eine nachhaltige Struktur aufzubauen und viel praktische Arbeit umzusetzen. Uns ist es ein Anliegen, diese Strukturen zu erhalten."

Beauftragte Pawlik will sich auch weiterhin für das sorbische Volk einsetzen: "Wir stehen weiterhin dafür ein, sorbisches Leben in Deutschland zu fördern und zu stärken. Daher wollen wir gemeinsam den bisher eingeschlagenen Weg auch weiter gehen." Das 4. Finanzierungsabkommen der Stiftung für das sorbische Volk läuft bis Ende 2025, Verhandlungen zum folgenden Abkommen werden bereits geführt.

Neben den Berichten zur aktuellen Lage des sorbischen Volkes lernten die Ausschussmitglieder das Projekt „Zorja" zur Revitalisierung der niedersorbischen Sprache kennen. Das zehn Monate intensive und immersive Sprachlernprojekt hat zum Ziel die derzeit fehlende Generation von erwachsenen Sprechern wieder hervorzubringen. Der erste Jahrgang, welcher Ende Juni endet, hat bereits erfolgreich Sprecherinnen und Sprecher hervorgebracht. Beauftragte Pawlik betonte die große Bedeutung des Projekts "Zorja" für das sorbische Leben in Deutschland sowie dessen Vorbildfunktion für die anderen nationalen Minderheiten in Deutschland und die Sprechergruppe Niederdeutsch. "Die Sprache ist ein wichtiges identitätsstiftendes Merkmal des sorbischen Volkes. Die Erhöhung der Anzahl der Sprecherinnen und Sprechern ist daher essentiell für den Erhalt des sorbischen Lebens. Im Projekt "Zorja" können die Teilnehmenden niederschwellig und mit Unterhaltungsfaktor die niedersorbische Sprache lernen. Das ist ein moderner und effizienter Ansatz, der ganz nebenbei auch dazu führt bei den Teilnehmenden das Interesse für eine aktive Mitarbeit in den sorbischen Institutionen zu wecken. Ich bin überzeugt, dass das sorbische Volk und langfristig auch die anderen nationalen Minderheiten von diesem Projekt profitieren werden", so Pawlik.

Nach der Sitzung des beratenden Ausschusses haben sich die Teilnehmenden im Heimatmuseum Dissen/Dešno über die Geschichte der Sorben informiert.

An der heutigen Sitzung des Beratenden Ausschusses für Fragen des sorbischen Volkes beim BMI nahmen neben der Ausschussvorsitzenden und Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB und Vertretern des BMI Bundestagsabgeordnete, eine Vertreterin des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, der Leiter des Minderheitensekretariates, Mitglieder des Projektes „Zorja" sowie Vertreter der Stiftung für das sorbische Volk und Vertreter des sorbischen Volkes, der Domowina, teil.

Foto: Domowina/Božena Schiemann: Am Denkmal von Bogumił Šwjela in Dissen/Dešno.

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