Crostwitz steht bei Domowina im Mittelpunkt der 75. Jahrestage am 8. und 10. Mai – Veranstaltungs-Wochenende

Crostwitz, 4. März 2020. Die negativen demographischen Prognosen haben sich für die sorbischen Dörfer nicht bewahrheitet. Das erklärte Katharina Jurk, Regionalsprecherin des Kamenzer Domowina-Regionalverbandes „Michał Hórnik” auf der Sitzung der Regionalsprecherinnen und Referenten des sorbischen Dachverbandes Domowina heute (Mittwoch) in Crostwitz. Das Problem ist nicht mehr, dass es zu wenig muttersprachliche sorbische Kinder gebe, sondern die Herausforderung besteht darin, an den sorbischen Schulen genug Räumlichkeiten und Lehrkräfte vorzuhalten. Der Geschäftsführer der Domowina, Marko Kowar, informierte darüber, dass die Domowina das Gedenken an das Kriegsende am 8. Mai vor 75 Jahren und den 75. Jahrestag der Wiederaufnahme der offiziellen Arbeit des sorbischen Dachverbandes am 10.5. zu einem Veranstaltungs-Wochenende verbinden wird. Am 10. Mai 1945 hatte sich in Crostwitz eine Gruppe von Sorben zu einer Beratung zusammengefunden, um an die Arbeit vor dem Verbot der Domowina durch die Nazis anzuknüpfen.Hintergrund: Im Jahr 1937 hatten die Nazis der Domowina jegliche Betätigung verboten, 1941 wurde sie offiziell enteignet. Ungeachtet aller Unterdrückung arbeiteten engagierte Sorben an der Vorbereitung eines Neuanfangs. So konnte bereits zwei Tage nach Kriegsende die Zusammenkunft in Crostwitz stattfinden. Bereits am 17. Mai wurde der Domowina von der sowjetischen Kommandantur in Bautzen die Wiederaufnahme der öffentlichen Betätigung genehmigt, allerdings zunächst räumlich begrenzt auf die Kreise Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda und Weißwasser.

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