Das Sorbische hält die Lausitz zusammen – Domowina sieht sich durch Studien in ihren Zielen für Leitbild Lausitz 2050 bestärkt

Peter Bresan, Referent des sorbischen Dachverbandes Domowina für wirtschaftliche und infrastrukturelle Angelegenheiten, sagt zu den bisherigen Ergebnissen der Zukunftswerkstatt Lausitz, eines Projekts der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, aus sorbischer/wendischer Sicht: Studien bestätigen unsere Alltagserfahrung: Das Sorbische verbindet – Sachsen und Brandenburg wie auch unsere Region insgesamt mit den polnischen und tschechischen Nachbarn. Daran muss man nicht glauben, das kann man wissen: Mit dem aktuellen Studienergebnis des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation liegt nun in kürzester Zeit die dritte wissenschaftlich fundierte Veröffentlichung im Auftrag der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH vor, die der sorbischen Sprache und Kultur eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung des Strukturwandels zuweist. Wie schon in der Kulturstrategie und einer Broschüre über sorbische/wendische Sprache und Kultur belegt auch die Studie „Innovation durch Tradition“ das Potenzial der sorbischen Gemeinschaft für die Zukunft der gesamten Gesellschaft.Wir als Domowina arbeiten gemeinsam mit dem Sorbischen Institut in dieser Kooperationsgemeinschaft mit, denn das Leitbild einer „Entwicklungsstrategie Lausitz 2050“ist eine Herausforderung, der wir uns als gelernte Brückenbauer gerne stellen. Zugleich fühlen wir uns durch die Studien in einem wesentlichen Punkt für das Leitbild Lausitz 2050 bestärkt, den wir bereits im Februar formuliert haben: „Im Jahr 2050 sollte jeder Schulabgänger im sorbischen Siedlungsgebiet zumindest sorbisch verstehen können.“Susann Schenk, die an der aktuellen Studie als Beraterin mitgewirkt hat und auch Vorsitzende des Rates der Stiftung für das sorbische Volk ist, erklärt zum Stellenwert der Untersuchung:Die Förderung der sorbischen Potenziale ist kein Nischen-Thema für Hartgesottene, sondern eine Frage der Vernunft in der Diskussion um einen Strukturwandel, der wirklich eine Zukunft hat. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation spricht vom „sorbischen Innovationsmotor für die Lausitz“. Die sprachliche und kulturelle Nähe des sorbischen Volkes zu Tschechien und Polen wird in einem Atemzug mit der Ansiedlung von Unternehmen und Gewinnung von Fachkräften genannt. Ja, es werden konkrete Vorschläge für „eine große sorbisch inspirierte Gründer- und Start-up-Szene“ gemacht.Es spricht sich herum: Gelder für sorbische Projekte sind keine Subventionierung von Vergangenem, sondern Investition in die Chancen der Region von morgen – und damit aller hier lebenden Menschen. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam weiter zu beschreiten. Damit zeigen wir auch, dass wir uns nicht auf dem Erfolg ausruhen, dass die sorbische Sprache und Kultur im Strukturstärkungsgesetz des Bundes berücksichtigt worden ist. Denn mit Leben erfüllen müssen wir die Strukturen schon selbst. Bis Ende Oktober sollen erste konkrete Betreibermodelle vorliegen – wir sind gespannt und sind uns bewusst, dass das erst der Anfang ist. Und zugleich eine Einladung an die Kreativen und Engagierten der Lausitz, sich dabei einzubringen!„Innovation durch Tradition – das sorbische Potenzial für den Strukturwandel in der Lausitz nutzen“Über https://zw-lausitz.de/downloads bzw. direkt: https://zw-lausitz.de/fileadmin/user_upload/Fraunhofer_IAO_Innovation_durch_Tradition_Veroeffentlichung_final.pdf„Lausitz / Łužyca / Łužica. Die Sorben/Wenden – verbinden die Lausitz“ Über https://zw-lausitz.de/downloads bzw. direkt: https://zw-lausitz.de/fileadmin/user_upload/01-content/03-zukunftswerkstatt/02-downloads/zwl_broschuere_sorben_wenden.pdf„Kulturstrategie Lausitz 2025“Über https://zw-lausitz.de/downloads bzw. direkt: https://zw-lausitz.de/fileadmin/user_upload/01-content/03-zukunftswerkstatt/02-downloads/200616_Kulturstrategie_Lausitz_2025_FINAL.pdfWirtschaftsregion Lausitz: https://wirtschaftsregion-lausitz.de/„Sorben/Wenden“ bzw. „sorbisch/wendisch“ werden in Brandenburg gleichbedeutend verwendet. Domowina will sorbisches Kapital lebendiger Mehrsprachigkeit als Schlüssel-Kompetenz ins Leitbild Lausitz 2050 einbringen, PM vom 26.2.2020: https://www.domowina.de/cs/pressebereich/blog/aaf6a4f6a61fa524d95a7d484da96244/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1391&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail

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