Judith Scholze neue Domowina-Geschäftsführerin

 

 

Die Domowina hat ab Beginn nächsten Jahres eine neue Geschäftsführerin: Judith Scholze. Sie folgt Marko Kowar nach, der sich zum Jahresende in den Ruhestand begibt. Der Bundesvorstand des Dachverbands der Lausitzer Sorben hat die 42-jährige Diplom-Psychologin auf der Sitzung Freitagabend in geheimer Abstimmung in das Amt an der Spitze der Geschäftsstelle des sorbischen Dachverbandes gewählt. Judith Scholze ist die erste Frau, die in der Geschichte der Domowina diese Funktion ausübt.

 

Die verheiratete Mutter eines einjährigen Sohns ist seit 2013 Leiterin des Minderheitensekretariats, das die Interessen der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen in Deutschland vertritt. Zuvor hat Judith Scholze nicht nur beruflich verschiedene verantwortliche Funktionen ausgeübt, wie zum Beispiel auch für die „Jugend europäischer Völker“, der Organisation der Jugend nationaler Minderheiten, sondern auch ehrenamtlich in der Domowina: unter anderem zehn Jahre als Mitglied des Präsidiums (2011-2021) und 2013-2017 als stellvertretende Vorsitzende. Ihre Maxime ist: „Besonders gerne arbeite ich mit Leuten zusammen. Es ist mir eine große Freude, im Team zusammen mit anderen zum Wohl nationaler Minderheiten, besonders der Lausitzer Sorben, zu arbeiten.“

 

Derzeit wohnt Judith Scholze in Berlin und kehrt nun in die Lausitz zurück. In ihrer neuen Funktion will sie das „Motto Verbundenheit gern in den Mittelpunkt der Tätigkeit unserer Regionalverbände und Fachvereine stellen.” Dabei ist ihr die Gleichwertigkeit des Ober- und Niedersorbischen sehr wichtig. Auch die intensivere Verbundenheit der sorbischen Institutionen liegt ihr am Herzen. Mit der Domowina fühlt sich Judith Scholze schon seit Zeit der Kindheit und Jugend verbunden, später bewusst durch das Engagement in verschiedenen ehrenamtlichen Ämtern.

 

Schon bisher hat sie „die Geschäftsstelle der Domowina als kompetent, ständig offen für Zusammenarbeit und mit Fachwissen besetzt“ erlebt. „Ich weiß das zu schätzen und freue mich, Verantwortung für die Domowina-Geschäftsstelle übernehmen zu dürfen. Grundlage dafür sind für mich die programmatischen und praktischen Ziele der Domowina und besonders natürlich die Beschlüsse der Hauptversammlung und des Bundesvorstandes.“

 

Judith Scholze zur Seite steht der stellvertretende Geschäfsführer der Domowina in Cottbus/Chóśebuz, Marcus Koinzer. Seinen Vertrag haben die Mitglieder des Bundesvorstandes auf ihrer Sitzung am Freitagabend um weitere sieben Jahre verlängert.

 

Die Geschäftsführerin hat die Tätigkeit der Geschäftsstelle zu leiten und zu koordinieren. Der Leitung der Verwaltung des sorbischen Dachverbandes gehören neben der Geschäftsführerin und ihrem Stellvertreter sowie der Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums zurzeit fünf Referenten an (für Kultur und Ausland, für wirtschaftliche und infrastrukturelle Angelegenheiten, für Bildung und Nachwuchsförderung, für Belange des Dachverbandes und für Öffentlichkeitsarbeit), bald sechs, wenn sich Referent/in für kommunale, Gremien- und Ministerial-Angelegenheiten hinzugesellt hat, dieser Arbeitsplatz befindet sich in Cottbus/Chóśebuz, der Pressesprecher und persönliche Referent des Vorsitzenden arbeit in Hoyerswerda/Wojerecy, die anderen in Bautzen/Budyšin. Weiter hat die Geschäftsführerin die Tätigkeit der sieben Regionalsprecherinnen, drei Projektmanager und weiterer Mitarbeiter wie Sprachmotivatoren zu koordinieren. Auch die Abstimmung mit anderen sorbischen Institutionen und die Verantwortung für die Arbeit in den Euro-Regionen gehört zu ihren Aufgaben.

 

Dawid Statnik, der von der Hauptversammlung gewählte Vorsitzende der Domowina und damit Vorgesetzter von Geschäftsführerin und der Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums, erklärt zur Personalentscheidung des Bundesvorstandes:

 

„Ich gratuliere Judith Scholze und freue mich über das klare Votum für sie. Das belegt das große Vertrauen, das sie sich mit ihrem langjährigen Engagement zum Wohl des sorbischen Volkes und aller autochthonen nationalen Minderheiten in Deutschland erarbeitet hat. Besonders schätzen wir die Offenheit von Judith Scholze im Umgang mit unterschiedlichen Leuten und verschiedenen Meinungen. Wir brauchen in der Domowina mehr Kultur der Kreativität, der regionalen Diversität und der wechselseitigen Inspiration, die Zeiten der ,grauen Masse‘ sind vorbei. Wir haben jetzt in der Geschäftsstelle Geschlechter-Parität, die Regionalbüros sind komplett in der Hand von Frauen. Judith Scholze wird auch mit ihren überregionalen und internationalen Erfahrungen die Domowina bereichern und entwickeln.“

 

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