Presseerklärung der Domowina zum Besuch des MDR-Intendanten Ralf Ludwig in Bautzen am 27.05.2024

 

Bautzen, den 27. Mai 2024 – Auf Einladung der Domowina besuchte MDR-Intendant Ralf Ludwig das Haus der Sorben in Budyšin/Bautzen. An dem Gespräch nahmen der Vorsitzende der Domowina, Dawid Statnik, der von den Sorben in den MDR-Rundfunkrat entsendete Vertreter Bjarnat Cyž, die Geschäftsführerin der Domowina, Judit Šołćina, der Direktor des MDR-Landesfunkhauses Sachsen in Dresden, Sandro Viroli, und die Leiterin des MDR-Studios in Bautzen, Bogna Korjeńkowa, teil.

Beim ersten Besuch des 2023 gewählten MDR-Intendanten bei den Sorben und im MDR-Studio Bautzen nutzte Ralf Ludwig auch, um die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des MDR Radio Satkula, der sorbischen Jugendsendung des MDR, zu besuchen.

Dawid Statnik betonte die Bedeutung des MDR als täglichen Sprachraum für die Sorben. "Der MDR spielt eine zentrale Rolle dabei, unsere Sprache und Kultur lebendig zu halten und sie in die moderne Medienlandschaft zu integrieren", sagte Statnik. "Wir danken dem MDR für die bisherigen Leistungen – nicht nur im Rundfunk, sondern auch im Fernsehen und im digitalen Bereich. Zugleich erwarten wir, dass der MDR in seinem Bestreben nicht nachlässt."

Judit Šołćina ergänzte: "Die Präsenz und Sichtbarkeit der sorbischen Sprache und Kultur in den Medien ist essenziell für unser Überleben. Der MDR hat in den letzten Jahren wertvolle Beiträge geleistet, um dies zu ermöglichen. Wir hoffen, dass diese Unterstützung auch in Zukunft fortgesetzt wird."

In Bezug auf die zukünftige Entwicklung des sorbischen Rundfunks hob Statnik hervor, dass der MDR weiterhin eine entscheidende Rolle spielen wird. "Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sind wichtige Leitplanken in der Mittelverwendung. Dabei gilt es zu beachten, dass der sorbische Rundfunk eine besondere Stellung für die Kommunikation und öffentliche Meinungsbildung im sorbischen Volk hat“, betonte der Domowina-Vorsitzende und warb dafür, dies beim notwendigen Ausgleich des MDR-Haushaltes mit Blick auf die sorbischen Angebote weiter angemessen zu berücksichtigen.

„Diskussionen über eine ausbleibende Erhöhung des Rundfunkbeitrages für die Zeit ab 2025 stellen darüber hinaus die bedarfsgerechte Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks infrage, wie sie von einer unabhängigen Kommission in einem gesetzlich geregelten Verfahren empfohlen wurde“, warnte Statnik. Dadurch perspektivisch verursachte Einschnitte bedrohten dann möglicherweise auch das sorbische MDR-Angebot und gefährdeten insgesamt die Auftragserfüllung des MDR. „Alle Verantwortlichen sind aufgerufen, solche Szenarien nicht eintreten zu lassen, die am Ende auch zu Lasten des wichtigen sorbischen Angebots gingen. Dieses darf nicht minimiert werden.“

Ralf Ludwig würdigte das Engagement und die Leidenschaft der sorbischen Vertreter. "Der MDR ist stolz darauf, ein so vielfältiges und kulturell reichhaltiges Publikum wie die Sorben medial in ihrer eigenen Sprache versorgen zu können. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterhin unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass die sorbische Sprache und Kultur in unseren Programmen präsent bleiben", sagte Ludwig. Bei einem Redaktionsbesuch im Studio Bautzen gratulierte er dem Team von MDR Radio Satkula, der montäglichen zweistündigen sorbischen Radiosendung von und für Jugendliche aus dem Studio Bautzen, zum 25. Jahrestag.

Bjarnat Cyž, von den Sorben entsendeter Vertreter im MDR-Rundfunkrat, betonte ebenfalls die Wichtigkeit einer starken medialen Präsenz: "Es ist unerlässlich, dass die Stimme der Sorben im MDR gehört wird. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Bedürfnisse und Anliegen auch in Zukunft berücksichtigt werden. Dazu gehört auch, dass die politischen Entscheider in Regierungen und Parlamenten sicherstellen, dass der MDR die ihm zustehende bedarfsgerechte Finanzierung erhält."

Sandro Viroli und Bogna Korjeńkowa unterstrichen die guten Beziehungen und die enge Zusammenarbeit zwischen dem MDR und der sorbischen Gemeinschaft. "Unsere gemeinsame Arbeit ist ein Beweis dafür, wie öffentliche Medien im Rahmen ihres Programmauftrags und der regionalen Orientierung mit ihren redaktionellen Angeboten zur Förderung und Erhalt von Minderheitensprachen und -kulturen beitragen können", sagte Viroli.

Die Domowina und ihre Vertreter hoffen auf eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit mit dem MDR und sind zuversichtlich, dass die Anliegen und Bedürfnisse der sorbischen Gemeinschaft auch in Zukunft Gehör finden werden.

Kontakt:

Domowina – Zwjazk Łužiskich Serbow/Bund Lausitzer Sorben
Póstowe naměsto/Postplatz 2, 02625 Budyšin/Bautzen
Telefon: 03591 550102
E-Mail: sekretariat@domowina.de
Web: www.domowina.de

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