Domowina-Bundesvorstand: Automatische Übersetzung ab September auch für Niedersorbisch
Ab September werden auch die Niedersorben ihre „Schwester“ für die automatische Übersetzung ihrer Sprache ins Obersorbische und Deutsche haben. Bernd Melcher, Leiter des Sprachzentrums Witaj der Domowina in Cottbus-Chóśebuz, hat am Freitag, dem 20.5., auf der „hybriden” Sitzung des Bundesvorstandes der Domowina im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen/Budyšin und online mit digitalem Zugang angekündigt, dass die Internetübersetzungsmaschine https://sotra.app/ (obersorbisch „sotra” = „Schwester“, niedersorbisch: „sotša) in einem Vierteljahr die Anwendung beider sorbischer Sprachen gleichberechtigt mit allen Funktionen bedienen wird. Ungeachtet dessen, dass die automatische Übersetzung die menschlichen Sprachmittler nicht ersetzen kann, sieht der Vorsitzende der Domowina, Dawid Statnik, darin eine starke Unterstützung für die Schaffung neuer Sprachräume des Niedersorbischen auch in der täglichen Tätigkeit des Dachverbandes.
Der Vorsitzende der Domowina, Dawid Statnik, erörterte den Entwurf der rechtlich notwendigen Satzungsänderungen, mit denen die außerordentliche Hauptversammlung des Dachverbandes am 3. Juni in Cottbus-Chóśebuz den Hinweisen des Verwaltungsgerichts Dresden entsprechen soll, um der auf der letztjährigen Hauptversammlung beschlossenen neuen Satzung Gültigkeit zu verleihen. Außerdem wolle man die Anregung von Křesćan Krawc (Christian Schneider) in der sorbischen Zeitung „Serbske Nowiny” berücksichtigen, dass der Bundesvorstand weiterhin einen Bericht zur Lage des sorbischen Volkes auf den regulären Hauptversammlungen abgeben muss. Auf Vorschlag des Regionalverbandes Niederlausitz soll verbindlich festgelegt werden, dass entweder der Hauptgeschäftsführer oder der Geschäftsführer in Cottbus-Chóśebuz sein Büro haben muss:
Der Domowina-Kulturreferent Clemens Škoda (Schkoda) stellte die Empfehlungen des Kulturausschusses an den Rat der Stiftung für das sorbische Volk vor, bei der Baukonzeption des „Sorbischen Wissensforums am Lauenareal Bautzen/Budyšin” die Interessen der sorbischen Zivilgesellschaft, beispielsweise der Dorfmuseen einzubeziehen. Bjarnat Cyž (Bernhard Ziesch) und Jan Bělk (Jan Bilk) wiesen in der Diskussion auf die großen Herausforderungen des gesamten Großprojektes hin, die noch zu meistern sind. Der Bundesvorstand nahm das achtseitige Papier mit großer Mehrheit an.
Mit Freude wurden die Signale aus dem Haushaltsausschuss des Bundestages zur Kenntnis genommen, dass die Einschränkungen der Haushaltsführung wahrscheinlich ab dem 1. Juli vom Tisch sind. In diesem Zusammenhang freut sich der Domowina-Vorsitzende auch über die Erhöhung der Mittel für die dänische Minderheit und die friesische Volksgruppe. Ein weiterer schöner Sommertermin: Das Sommerfest der Bundesvorstandsmitglieder findet am 8. Juli statt– bei Marko Kowar, dem ehemaligen Geschäftsführer der Domowina, der mit den Mitgliedern des Gremiums seinen Eintritt in den Ruhestand feiern möchte.
Am Ende der Sitzung hat der Domowina-Vorsitzende im Namen des Bundesvorstandes dem bisherigen Vorsitzenden des Cyrill-Methodius-Vereins (TCM) der katholischen Sorben, Jurij Špitank (Spittank), für das langjährige Engagement und die gute und gedeihliche Zusammenarbeit mit dem Dachverband gedankt. Marja Michałkowa (Maria Michalk) hat auf den gelungenen Generationswechsel an der Spitze des Vereins hingewiesen, dessen neuer Vorsitzender Cyrill Hančik (Hantschick) ist.
Die Sitzung wurde wieder über Livestream verbreitet und ist weiter auf dem Youtube-Kanal der Domowina zugänglich.
Bild der „hybriden” Beratung im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen/Budyšin und online mit digitalem Zugang. Foto: Clemens Škoda (Schkoda).
(Hinweis: Wir geben bei Sorbinnen und Sorben den sorbischen Namen den Vorzug; da die deutsche Version im öffentlichen Leben oft auch in Gebrauch ist, wird sie hier mit hinzugefügt.)
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Božena Šimanec/Schiemann
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Pressesprecherin
Domowina z. t./
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