Domowina-Bundesvorstand mit klarer Ansage für Sprachförderung im Strukturwandel – „hybride“ Sitzung diesmal zusätzlich mit „2 G plus“
Der Domowina-Bundesvorstand tagte Freitagabend erstmals unter „2 G plus”-Bedingungen. Nur vollständig Geimpfte hatten Zutritt und mussten sich im Bautzener „Haus der Sorben“ auf Corona testen lassen, ehe sie, nach negativem Testergebnis, den Sitzungssaal betreten durften. Wie seit dem Vorjahr üblich beteiligte sich ungefähr die Hälfte der Teilnehmer per Videokonferenz. Die interessierte Öffentlichkeit folgte via Livestream.
Der Bundesvorstand hatte ein umfangreiches Programm zu bewältigen, neben Informationen über die laufende Arbeit der Geschäftsstelle des sorbischen Dachverbandes und seines Witaj-Sprachzentrums ging es um die Festlegung der Verantwortlichkeiten bei der Verwirklichung der Arbeitsrichtlinien für diese Wahlperiode und die Besetzung der Ausschüsse des Bundesvorstandes. Nachdem sich alle Mitglieder des Gremiums für mindestens einen Ausschuss angemeldet haben, können diese nun mit Unterstützung der Referenten der Domowina anfangen zu arbeiten und weitere Sachverständige einbeziehen. Zugleich wurden die neuen Geschäftsordnungen des Bundesvorstandes und seines Präsidiums beschlossen.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Förderung sorbischer Projekte im Rahmen des Strukturwandels. Der Bundesvorstand unterstützt die Stellungnahme seines Präsidiums gegenüber der Stiftung für das sorbische Volk, dass die Fördermittel prioritär für die Bildung zusätzlicher sorbischer Sprachräume in den verschiedenen Regionen aufgewendet werden sollten. Dabei müsse der langfristige Einsatz von Personal gewährleistet sein. Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik begründete das Papier: „Es ist wichtig, dass sich die für unsere Sprache Engagierten nicht ständig mit dem Ausfüllen von Projektanträgen herumschlagen müssen, sondern sich voll auf das Hauptziel konzentrieren können: überall neuen Trägern der sorbischen Sprache im Alltag den Weg zu ebnen.“
Hintergrund: In Sachsen hat die Stiftung den sorbischen Anteil auf Grundlage des Bundesgesetzes zur Strukturstärkung in bisherigen Kohlerevieren zu verteilen – im Unterschied zu Brandenburg, wo man sich auf ein halbes Dutzend Großprojekte geeinigt hat. Auf der Tagesordnung stand außerdem die Information über den Zwischenstand des Projektes im Rahmen des Strukturwandels „Sorbisches Wissensforum“ auf dem Bautzener Lauenareal.
Regelmäßig beschäftigt sich der Domowina-Bundesvorstand mit der Situation seiner Regionalverbände, auch deshalb tourt das Gremium außerhalb von Pandemie-Zeiten durch alle Regionen. Das ist zwar zurzeit nicht möglich, aber ungeachtet dessen war die Vorstellung der aktuellen Situation im Domowina-Regionalverband „Michał Hórnik” Kamenz/Kamjenc am Freitagabend der erste Tagesordnungspunkt.
Am Ende der öffentlichen Sitzung informierte der bisherige Vertreter der Sorben in der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), Dawid Statnik, über seine Arbeit in der SLM seit 2016.
In dieses Gremium berief der Bundesvorstand Dawid Statnik für die nächste Entsendungsperiode der Jahre 2022 – 2028 abermals als Vertreter der Sorben.
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Božena Šimanec/Schiemann
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