Domowina hat Vertreter des sorbischen Volkes im MDR-Rundfunkrat gewählt und ruft zur Mitarbeit in ihren Arbeitsausschüssen auf

 

 

Der Bundesvorstand der Domowina hat sich am Freitagabend im Internat des Niedersorbischen Gymnasiums Cottbus/Chóśebuz zu seiner ersten regulären Sitzung nach der Neuwahl auf der diesjährigen Haupt- und Wahlversammlung in Schleife/Slěpe getroffen. Die Häfte der Teilnehmer war per Videokonferenz digital zugeschaltet. Konstituiert hatte sich das Gremium bereits vor der Sommerpause in Bautzen/Budyšin.

 

Weiter wie bisher am Freitagabend tagen oder lieber wie schon früher am Sonnabend? Das war die erste Frage, über die diskutiert und mit klarer Mehrheit abgestimmt wurde: Es bleibt bei Freitag. Zugleich wurde der Sitzungs- und Arbeitsplan von Bundesvorstand und Präsidium bis Ende 2022 beschlossen. Fortgesetzt werden soll auch die Livestream-Übertragung der Vorstandssitzungen. Dies wurde nicht zuletzt mit der guten Resonanz von bis zu 170 digitalen Besuchern begründet.

 

Auch die acht Arbeitsausschüsse des Bundesvorstandes der Domowina für diese Wahlperiode wurden installiert. Dazu gehört als Neuheit ein „Ausschuss für innere Demokratie”, der – so Vorsitzender Dawid Statnik – auch Kritik an der Form der Delegiertenaufstellung für die Hauptversammlung behandeln soll. Zugleich wies Statnik darauf hin, dass die Ausschüsse neben den Vorstandsmitgliedern allen Interessierten offenstehen. Aus aktuellem Anlass gibt es auch einen Ausschuss für Angelegenheiten des Strukturwandels. Ansonsten bestehen die Ausschüsse im wesentlichen in bisher gewohnter Form: Ausschuss für sorbische Zivilgesellschaft, für Bildung, für Kultur und Kunst, für Wirtschaft und Infrastruktur, für politische und rechtliche Angelegenheiten und ein Ausschuss für Öffentlichkeits- und internationale Arbeit.

 

Als weiteres Mitglied des Präsidiums für die Wahlperiode 2021-2025 berief der Vorstand auf Vorschlag des Vorsitzenden Marlis Młynkowa/Müller. Das Präsidium besteht neben dem Vorsitzenden und zwei Stellvertretern aus zwei weiteren Mitgliedern, ein Platz ist noch vakant. Anschließend ernannte der Vorstand Werner Sroka/Srocka zum ehrenamtlichen Wendlandbeauftragten der Domowina. Srocka hatte sich bisher als Referent auch um die Beziehungen zum Wendischen Freundes- und Arbeitskreis Lüchow gekümmert, der das slawische Erbe der Region pflegt und assoziiertes Mitglied der Domowina ist, und wird dies auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand fortsetzen.

 

Die Corona-Pandemie hat auch bei Sorbisch Lernenden an Schulen zu Lernrückständen geführt. Daher startet die Domowina einen Aufruf an ihre Mitgliedsvereine und Regionalverbände, Akteure für sorbischsprachige Ganztagsangebote bzw. Angebote der Unterrichtsergänzung zu gewinnen. Dafür wird im Rahmen entsprechender Programme von Bund und Ländern ein Honorar gezahlt. Die neue Bildungsreferentin Katrin Suchec-Dźisławkowa/Suchy-Zieschwauck hat eine entsprechende Initiative angestoßen und wird nun die Kooperation mit den Schulleitungen suchen.

   

Erstmals beteiligte sich die neue Referentin für Angelegenheiten des Dachverbandes Madlenka Di Sarno, die Nachfolgerin von Werner Srocka, an einer Vorstandssitzung und berichtete über den Start ihrer Arbeit. Der Vorstand widmete sich weiteren personellen Entscheidungen. So wurde als Vertreter des sorbischen Volkes im MDR-Rundfunkrat Bjarnat Cyž/Bernhard Ziesch gewählt. Der frühere Geschäftsführer der Domowina gehörte dem Gremium bereits von 1998 bis 2010 an, bevor der „sorbische Platz” verloren ging, der mit dem neuen MDR-Staatsvertrag nunmehr garantiert wird. Damit ging eine langjährige Forderung der Domowina in Erfüllung.

 

 

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